
Der Deerhound
Eine schottische Seele auf vier Pfoten.
Majestätisch, anmutig und von beeindruckender Statur – der Deerhound verkörpert die Eleganz und Würde der alten schottischen Hochlandtradition. Sein Erscheinungsbild ruft unweigerlich Bilder von nebelverhangenen Burgen, weiten Moorlandschaften und stolzen Adligen hervor, die mit ihren Hunden durch ausgedehnte Parks streifen. Doch dieser sanfte Riese ist nicht nur eine Reminiszenz an vergangene Zeiten, sondern auch ein wunderbarer Begleiter für Menschen, die seine besonderen Qualitäten zu schätzen wissen.
Mit seinem dichten, wetterfesten Fell, das in verschiedenen Grautönen schimmert, ist der Deerhound perfekt an das raue Klima seiner Heimat angepasst. Einst wurde er von Fürsten und Clans für die Jagd auf Hirsche, Elche und Wildschweine eingesetzt – eine Aufgabe, die heute weitgehend der Vergangenheit angehört. Dennoch hat dieser Windhund nichts von seiner Erhabenheit verloren. Seine Sanftmut, seine Loyalität und seine unaufdringliche Eleganz machen ihn nach wie vor zu einem einzigartigen Gefährten.
Obwohl der Deerhound bereits in den 1920er Jahren nach Deutschland kam, etablierte sich die Rasse hier erst ab den 1970er Jahren wieder. Er ist erstaunlich anpassungsfähig. Trotz seiner Größe liebt er das Leben im Haus und sucht stets die Nähe seiner Familie. Auch ein Aufenthalt im Freien, besonders in Gesellschaft anderer Hunde, ist für ihn unproblematisch.
Ein edler Begleiter mit schottischer Seele
Die Zucht und Aufzucht eines Deerhounds erfordert viel Sorgfalt. Gerade in der Wachstumsphase benötigen die jungen Hunde eine hochwertige Ernährung und eine ausgewogene Bewegung, um eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten. Obwohl sie groß und athletisch sind, gelten Deerhounds nicht als gefräßig. Ihr Fell ist mit einer Länge von etwa 7 bis 10 cm überraschend pflegeleicht und muss nur gelegentlich gebürstet werden. Selbst schlechtes Wetter kann diesem robusten Windhund nichts anhaben.
Charakterlich besticht der Deerhound durch Intelligenz, Sensibilität und ein hohes Einfühlungsvermögen. Er ist von Natur aus sanft, geduldig und frei von jeglicher Aggressivität. Kinder behandelt er mit großer Nachsicht und im Haus zeigt er sich ruhig und anpassungsfähig, solange er täglich ausreichend Bewegung bekommt. Sein Stolz und seine Würde machen ihn jedoch zu einem Hund, der mit Respekt behandelt werden möchte – ungerechte Behandlung kann ihn vorübergehend zurückhaltend oder gar ein wenig beleidigt wirken lassen.
Mit seiner erhabenen Erscheinung, seinem anmutigen Wesen und seinem treuen Herzen ist der Deerhound eine Rasse von einzigartigem Charakter. Wer ihn einmal kennengelernt hat, wird ihm für immer verfallen – denn diese schottische Seele auf vier Pfoten hinterlässt unauslöschliche Spuren im Herzen ihrer Menschen.
Standard Schottischer Hirschhund (Deerhound)
FCI-Standard Nr. 164
02.10.2015/D
Übersetzung
Frau Helma Quaritsch-Fricke, ergänzt Christina Bailey / Durch den VDH überprüft. Offizielle Originalsprache (EN).
Ursprung
Großbritannien
Datum der Publikation des gültigen Original-Standards
08.10.2012
Verwendung
Jagd-, Renn- und Begleithund
Klassifikation FCI
Gruppe 10, Windhunde
Sektion 2 Rauhhaarige Windhunde
Farben:
silbergrau, blaugrau, dunkelgrau
Stockmass + Gewicht (Rüde):
ab 76 cm
etwa 45,5 kg
Stockmass + Gewicht (Hündin):
ab 71 cm
etwa 36,5 kg
Zum Rassestandard:
Der Deerhound ist ein beeindruckend großer Hund. Laut Rassestandard sollte die Schulterhöhe bei Rüden mindestens 76 cm und bei Hündinnen mindestens 71 cm betragen. In der heutigen Zucht hat sich dies jedoch weiterentwickelt, sodass die durchschnittliche Schulterhöhe mittlerweile etwa 10% über diesen Werten liegt.